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Auch wenn sie noch nicht so groß ist, so schreibt unsere kleine Judith doch sehr fleissig an ihrem Blog.
Das war heute morgen ein Stress zu Hause! Papa und Mama haben sich beeilt, damit wir rechtzeitig zu einer Frau kommen, die mich ganz genau angeschaut hat. U3 haben die das genannt. Und die Frau hat gesagt, dass alles ok mit mir ist. Ich bin 1 cm gewachsen und wiege jetzt 3800 g. Und überhaupt stimmt alles mit mir. Da waren Papa und Mama ziemlich froh. Ich nicht, denn ich wusste das ja.
Heute ist noch ganz viel mehr passiert: ich habe meine erstes richtiges Wort gesagt. Denn ich fange jetzt richtig an zu plappern. Und bin dabei manchmal selbst erstaunt, was da aus mir rauskommt. Heute war es „Gurgel“. Mama hätte sicher lieber „Mama“ gehabt. Und Papa meinte, ich hätte ganz bestimmt „Google“ gemeint. Ich werde mir das nochmal überlegen. Zur Belohnung hat Mama mir vorgesungen. Sie hat früher in einem Chor gesungen. Das weiß ich noch, das hab ich immer gehört. Ich mag es total gerne, wenn Mama singt. Dann bin ich meistens ganz ruhig und bewege mich nicht und mache ganz große Augen. Und wenn das Mama sieht, hört sie nicht so schnell wieder auf. Heute hab ich aber nicht verstanden, was sie gesungen hat- deutsch war das nicht.
Kurz bevor Papa nach Hause kam, hab ich dann schon mal angefangen, mich auszuziehen. Die Schuhe schaffe ich schon ganz prima und 3 von den 4 Knöpfen vom Strampler hab ich heute geschafft. Und ihr fragt, wie? Na, warum heißt das Ding denn „Strampler“?
Und weil das noch nicht alles war, hat Mama heute Abend was schlimmes angefangen: der Backwahn beginnt wieder! Papa hat 2 Stunden auf mich aufgepasst und Mama war in der Küche ganz furchtbar viel am Wuseln. Da haben wir Reißaus genommen und sie mal machen lassen. Es hat dann ganz lecker gerochen und Mama hat mir versprochen, ich bekomme was davon ab, wenn sie was gegessen hat. Ist ja mal wieder typisch- wieder nur indirekt! Da bin ich mal gespannt, ob sich der Geschmack so lange hält, bis er bei mir ankommt!
Papa ist heute wieder arbeiten. Er hatte lange Urlaub, damit er sich toll um mich kümmern kann. Papa und Mama haben das auch sehr genossen, ganz für mich da zu sein. Aber heute muss Papa wieder arbeiten gehen. Damit er Geld bekommt. Und das brauchen wir, damit wir hier wohnen können. Und es warm haben. Und damit ich saubere Windeln bekomme. Und Mama die Berge von Essen, die sie vertilgt. Papa hat gesagt, wir können ihn jederzeit anrufen, wenn wir nicht miteinander klarkommen. Ich war aber ganz zufrieden mit Mama und hab erstmal von einem Anruf abgesehen. Mama ist ja noch nicht so fit von der Krankheit und da bin ich mal nicht so streng.
Heute früh kam außerdem weißes Zeug vom Himmel. Und ist erst mal auf der Straße liegengeblieben. Ich wäre gerne raus und hätte mir das richtig angeschaut, aber Mama war es zu nass und zu kalt und da haben wir erst mal verzichtet. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, will ich mir das noch richtig genau anschauen.
Mama hat sich wohl eine Erkältung eingefangen. Es geht ihr nicht gut. Sie liegt viel im Bett. Und da hat sie mir ein kleines Nest gebaut mit unserem Stillkissen und hat mich zu sich gelegt. Dann konnte sie sich auch ein bißchen ausruhen. Ich erschreck manchmal, wenn Mama sich die Nase putzt. Das hört sich an wie ein kleiner Elefant. Mama hat sich ein bißchen Sorgen gemacht, ob sie mich ansteckt und was wir dann machen. Aber dann haben wir erfahren, dass das gar nicht schlimm ist, weil ich ja von Mama die Milch bekomme und dann dadurch auch die Stoffe bekomme, die gegen das „krank“ kämpfen.
Papa hat eine tolle Möglichkeit gefunden, Mama satt zu bekommen: Frühstücksbuffet in der Innenstadt! Für 7,60 Euro pro Person waren wir in der Bar-Celona frühstücken. Erst Papa und Mama so viel sie können und ich durfte dann ganz umsonst hinterher alles indirekt von Mama haben. Und für Mama war es toll, hat sie gesagt, weil es ein bißchen normal war und sie auch mal richtig raus und unter Leute kam. Und nicht nur unter diese Mamas und Babys von den Stilltreffs. Papa meinte dann, er geht mit Mama jetzt immer zu solchen Buffet-Sachen, weil sie dann nicht so teuer wird beim Essengehen.
Heute hat mich Mama zu noch so einem Treffen geschleppt. Wir sind aber diesmal erst Bus, dann U-Bahn und nochmal Bus gefahren. Das kam mir vor wie eine halbe Weltreise. Mama hat mir erzählt, dass ich da schon oft war- da war ich aber noch in ihrem Bauch. Sie hat da mit anderen jetzigen Mamas gelernt, wie man bei der Geburt atmet. Deshalb war das der Hechelkurs. Und bei dem Stilltreff heute war dann die Hebamme da, die auch diesen Kurs geleitet hat. Und sie fand mich ganz niedlich und süß. Und hat mit Spannung gelauscht, wie Mama erzählt hat, wie ich auf die Welt gekommen bin. Inzwischen könnte ich die Geschichte im Schlaf erzählen, weil ich es schon so oft gehört habe. Und wenn meine Mama mir das auch jedes Jahr an meinem Geburtstag erzählt (so wie meine Oma das bei meiner Mama tut), werde ich sie auch noch ganz oft hören. An sich war dieser Treff genauso wie der andere. Nur mit anderen Mamas und anderen Babys. Diesmal hab ich mal so getan, als würde ich schlafen, dabei hab ich ganz feste am Schnulli genuggelt und hab mal mitgehört, was die Mamas da alles so erzählen. War aber für mich nicht so interessant. Dann hab ich es mir anders überlegt und hab dann doch einen auf Schlummer gemacht.